Neue Messehalle „Edeka Arena“ in Offenburg

Das Messeareal in Offenburg wird um eine neue Halle erweitert. Diese zeichnet sich durch ihre grazile Gestaltung und extreme Wandhöhen aus. Bei den Betonierarbeiten vertraute das ausführende Unternehmen auf die Elemente der NOE-Schaltechnik.  

Derzeit entsteht am südlichen Ende des Messeareals Offenburg ein circa 7000 m² großer Neubau, der direkt an die circa 15 Jahre alte Baden-Arena grenzt und den südlichen Eingang bildet. Das Objekt besteht aus drei unterschiedlich hohen Baukörpern und besticht durch seine feingliedrige Gestaltung. Da die Räumlichkeiten nicht nur für Messen, sondern auch für andere Veranstaltungen genutzt werden sollen, legten die Planer großen Wert auf maximale Flexibilität. Dementsprechend gestalteten sie das Foyer mit einer großen verglasten Fassade. Die eigentliche Halle mit fast 5000 m² Grundfläche zeichnet sich durch absolut lichtundurchlässige Wände und Deckenflächen aus. 

Hallenbau

Beeindruckend sind die enormen Raumhöhen des Gebäudes. Sie waren es auch, die das ausführende Unternehmen Rendler Bau aus Offenburg immer wieder vor große Herausforderungen stellte. Die Messehalle selbst hat eine lichte Höhe von circa 19 m. Um sie zu errichten, entschieden sich die Verantwortlichen für zwei unterschiedliche Verfahren: Drei Wände wurden mit Stahlbeton Fertigteilstützen und ausbetonierten Stahlbeton-Hohlwandelemente hergestellt. Die vierte – zum aussteifenden Kern gehörende Foyerwand mit Tribünennische – wurde konventionell in Ortbeton hergestellt. Dabei vertraute das renommierte Bauunternehmen Rendler Bau – wie schon seit über 25 Jahren – auf die Systeme der NOE-Schaltechnik. Das Bauunternehmen hat rund 2500 m² der klassischen Wandschalung NOEtop mit Kunststoff Schalbelag im eigenen Bestand. Ein Grund hierfür ist seine Langlebigkeit – alle Rahmen und Profile sind innen wie außen feuerverzinkt. Zudem ist das System äußerst vielseitig und kann gleichermaßen als Rahmen- und als Trägerschalung verwendet werden. Dabei sind die Spannstellenlagen frei wählbar. Alle Tafeln haben eine einheitliche Profilstärke und sind mit Gussecken ausgestattet. Die Elemente sind in vielen verschiedenen Größen erhältlich – beispielsweise in der XXL-Version. Diese hat eine Höhe von 5,30 m und eine Breite von 2,65 m. Sie gehört damit zu den größten Schaltafeln auf dem Markt. Da sie es ermöglicht, Flächen mit mehr als 14 m² in einem einzigen Arbeitsschritt zu schalen, ist sie wie geschaffen für effizientes und wirtschaftliches Arbeiten. Ein Vorteil, den die Firma Rendler auch im gesamten unteren Bereich der Messehalle nutzte.

Wand zum Foyer

Die Hallenwand, die direkt ans Foyer grenzt, forderte das ausführende Unternehmen bautechnisch allerdings wesentlich mehr heraus: Da die Lasten der Foyertreppe statisch sehr anspruchsvoll abgeleitet werden, konnte diese Wand nicht genauso wie die anderen drei hergestellt werden. Stattdessen musste das Bauunternehmen zunächst eine 10,33 m hohe Wandscheibe errichten, dann den Deckenversatz über dem Tribünenlager herstellen und anschließend den cirka 9 m hohen Rest der Wand inklusive Randunterzug bauen. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, derart große Wandflächen mit einer Höhe von bis zu 10,33 m sicher zu schalen. Um eine gefahrlose Lösung zu gewährleisten, wurden die Richtstützen für den 10,33 m hohen unteren Wandabschnitt im Inneren der Halle platziert – so konnten diese am Fußpunkt auf der Decke befestigt werden. Stabilisiert wurden sie zudem mithilfe schwerer Betonblöcke. Für die Schalungsarbeiten des oberen 9 m hohen Teils zog das Rendler-Baustellenteam die NOEtopS-Bühne heran und platzierte sie auf der außen angebrachten Schwerlast-Gerüstkonsolbühne. Die NOEtop S-Bühne ist eine Ergänzung zum NOEtop-System und hat den Vorteil, dass alle Arbeitsbühnen, Aufstiege und Richtstützen direkt an den Schaltafeln montiert sind. Dank dieser Elemente steht die Schalung quasi fast von allein. Die NOEtop S-Bühne kommt einsatzfertig auf die Baustelle und muss nur noch aufgeklappt werden. Sie ist in Breiten von 1,325 m und 2,65 m erhältlich und lässt sich einwandfrei mit der normalen NOEtop-Schalung kombinieren, dabei bietet sie den großen Vorzug, dass sie die Arbeiten äußerst sicher macht. 

Aussteifung

Der Messebau ist sehr hoch und besitzt kaum aussteifende Wände. Dies stellte die Firma Rendler immer wieder vor Aufgaben, die selten im Bau vorkommen. So sorgen beispielsweise 4,5 m hohen Stahlfachwerkelemente auf den 19 m hohen Stützen für die horizontale Aussteifung des Objektes. Das hatte zur Folge, dass die Wände zwischen den Stützen erst nach vollständiger Erstellung der Dachkonstruktion hinlänglich ausgesteift waren.

Erdbebensicherheit

Offenburg liegt in der Erdbebenzone 2. Dies bedeutet, dass Erdbeben durchaus möglich sind. Da das in der Statik berücksichtigt werden musste, verzögerte sich der Baubeginn ungeplant um circa ein halbes Jahr. Dennoch ist es der Firma Rendler Bau mit viel Engagement und der tatkräftigen Unterstützung von NOE-Schaltechnik gelungen, den Abgabetermin einzuhalten. Eine stolze Leistung angesichts dieser verschiedenen kniffligen Bauaufgaben.